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Vitamin-B-Komplex

Welche Funktionen haben die B-Vitamine im Körper?

Vitamin B1: Fördert die Kollagenbildung und die Nervenfunktion
Eines der ersten Vitamine, das entdeckt und erforscht wurde, ist das Vitamin B1 oder Thiamin. Es sorgt vor allem für ein reibungsloses Funktionieren von Muskeln und Nerven. So ist es etwa an der Weiterleitung von Nervenimpulsen beteiligt. Thiaminmangel kann die Nerven somit sehr beeinträchtigen. Vitamin B1 ist aber auch in Aktion, wenn der Körper aus Kohlenhydraten Energie gewinnt.

Vitamin B1 ist für viele Menschen eine unverzichtbare Hilfe bei der Bewältigung von belastenden Situationen wie Krankheiten, Angstzuständen (Prüfungsängste, Phobien).

Der Körper kann Thiamin nicht in großen Mengen speichern. Eine regelmäßige Aufnahme von Vitamin B1 ist somit für Stoffwechsel, Nerven und Muskeln unerlässlich. Ein latenter, das heißt ein versteckter, noch nicht an spezifischen Symptomen erkennbarer Mangel an Vitamin B1 ist relativ häufig. Außerdem gibt es viele Vitamin-Räuber wie Weißzucker, Süßigkeiten und Alkohol - diese gerade in den Industrienationen verbreitete Ernährungsweise führt leicht zu einem Defizit an Thiamin.

Zuerst lassen Gedächtnis und Appetit nach Chronischer Alkoholmißbrauch und Lebererkrankungen begünstigen einen Vitamin-B1-Mangel ebenfalls. Die Anzeichen eines versteckten Mangels sind uncharakteristisch: Müdigkeit, Appetitmangel, Durchfall, nachlassendes Gedächtnis.

Ein ausgeprägter Mangel ruft die typische Vitamin-B1-Mangelkrankheit Beriberi hervor. Zu ihren Symptomen zählen: Muskelschwäche, Missempfindungen (Parästhesien), Nervenentzündungen (Polyneuritis), Herzschwäche und Wasseransammlungen im Gewebe (ödeme). übersetzt bedeutet Beriberi "Schafsgang", wohl eine Anspielung auf die Fortbewegungsart der Betroffenen.

Die Vorräte an Vitamin B1 im Körper sind begrenzt. Sie reichen nur ein paar Tage. Um so wichtiger ist es, sich regelmäßig und ausreichend damit zu versorgen.

Wer körperlich hart arbeitet und dabei mit dem Schweiß Vitamin B1 verliert, braucht allerdings mehr Thiamin. Achtung: Hohe Dosen an Vitamin B1 kann der Körper aus dem Darm nicht aufnehmen, daher ist es sinnvoll, mehrere kleine Portionen über den Tag zu verteilen.

Vollkornbrot und Haferflocken liefern reichlich Vitamin B1
Vitamin B1 ist in fast allen tierischen und pflanzlichen Lebensmitteln enthalten - leider oft nicht in nennenswerten Mengen. Die wichtigsten Quellen sind Getreideprodukte. Auch Fleisch. Als reich an Vitamin B1 werden in der Regel Lebensmittel bezeichnet, die mit einer üblichen Portion mindestens 15 Prozent des Tagesbedarfs decken.

Wird Vitamin B1 in Tablettenform eingenommen, sind Nebenwirkungen nicht zu erwarten.

Vitamin B2: Antioxidans, Energie und Wachstum
Vitamin B2 oder Riboflavin fällt durch seine Farbe auf. In chemisch reiner Form ist es ein orangegelbes Pulver. Den grössten Beitrag zur Deckung des Vitamin-B2-Bedarfs leisten Milch und Milchprodukte. Aber auch Muskelfleisch und Vollkornprodukte sind gute Vitamin-B2-Lieferanten. Riboflavin spielt - wie Vitamin B1 - eine wichtige Rolle im Kohlenhydrat-Stoffwechsel.

Wenn der Körper aus Fetten und Aminosäuren Energie zieht, ist Vitamin B2 beteiligt. Gleichzeitig hilft es beim Aufbau von Fettsäuren und Eiweiß und schützt die Ummantelung der Nervenzellen. Der Stoffwechsel der Hornhaut und der Augenlinsen benötigt ebenfalls Riboflavin.

Ständiger Nachschub wichtig
Anzeichen eines Mangels an Vitamin B2 sind verminderte Leistungsfähigkeit, Müdigkeit, vor allem rissige und spröde Haut an Mundwinkeln und Lippen, Entzündungen der Mundschleimhaut, Zungenbrennen und Hautveränderungen im Bereich von Mund und Nase. Schwerer Mangel verursacht Blutarmut und beeinträchtigt den Stoffwechsel anderer Vitamine (Vitamin B6 und Niacin).

Von Vitamin B2 kann der Körper keine großen Mengen speichern und muss daher regelmäßig zugeführt werden.

Nachteilige Wirkungen von Vitamin B2 in Tablettenform sind nicht bekannt. Das gilt selbst für hohe Dosierungen von 400 Milligramm pro Tag über einen Zeitraum von drei Monaten.

Risiko bei Frauen: Mangel bei Schwangeren und stillenden Frauen sowie Diät Mangelerscheinungen können leicht bei schwangeren oder stillenden Frauen auftreten. Auch Vegetarier und Menschen, die besondere Diäen einhalten müssen, sollten auf ausreichende Zufuhr von Vitamin B 2 achten.

Vitamin B3: Für den Fettsäurestoffwechsel, Reparaturenzyme, Haut, Muskeln
Der Körper benöötigt Vitamin B3 für die Gewinnung von Energie aus Kohlenhydraten, Fetten und Eiweiss. Auch an der Bildung von Botenstoffen (Neurotransmittern) im Gehirn ist es beteiligt ebenso wie an der Reparatur von Schäden an der Erbsubstanz.
Vitamin B3 senkt den Spiegel von verschiedenen Fetten im Blut, die eine Gefahr für die Entstehung von Arteriosklerose bilden. Gleichzeitig wird der HDL-Cholesterin-Spiegel ("gute" Cholesterin) erhöht. Hierdurch kann das Risiko von Herzinfarkt und Schlaganfall herabgesetzt werden.

Ein schweres Defizit an Vitamin B3 verbunden mit einem Mangel an Vitamin B2, B6 und Folsäure führt zu Pellagra - "übersetzt raue Haut".

Unbehandelt endet Pellagra tödlich
Für diese klassische Mangelkrankheit sind Hautveränderungen typisch: Zunächst erinnern sie an einen Sonnenbrand, später färben sie sich dunkel. Es stellen sich Durchfälle oder Verstopfung ein, daneben übelkeit, Erbrechen und Appetitlosigkeit. Auch Gehirn und Nervensystem werden beeinträchtigt: Es kommt zu Müdigkeit, Gedächtnisstörungen, Verwirrtheit, Schlaflosigkeit und Sehstörungen. Unbehandelt führt die Erkrankung zum Tod.

Der Vitamin-B3-Speicher eines Erwachsenen reicht zwei bis sechs Wochen. Der genaue Bedarf an Vitamin B3 ist nicht bekannt. Der Grund: Der Körper kann das Vitamin aus der Aminosäure Tryptophan selbst herstellen.

Vitamin B3 (Niacin), gibt es in Form von Nicotinsäure und Nicotinsäureamid. Der Körper kann diese beiden Formen ineinander umwandeln. Hohe Dosen von Vitamin B3 erweitern die Gefässe und führen auf diesem Wege zu einem Hitzegefühl. Es gibt auch die Form von Niacin, die dieses Hitzegefühl nicht auslöst, sog. Niacin „flush free“ .

Vitamin B5: Wichtig für Ihren Stoffwechsel und Haut
Vitamin B5 (Pantothensäure) hilft, bei Stress leichter mit den Belastungen fertig zu werden. Es unterstützt die Arbeit des Immunsystems und fördert eine schnellere Wundheilung. Auch die Heilung von Hautverletzungen und Verbrennungen, wie Sonnenbrand wird durch B5 beschleunigt.

Pantothensäure: Mangel durch häufige Diät
Die Vorsilbe "Pan" in Pantothensäure bedeutet "alles". Und mit Recht: Dieses B-Vitamin ist in fast allen Lebensmitteln enthalten. Auch im Körper ist Pantothensäure fast allgegenwärtig und an etlichen Stoffwechselprozessen beteiligt. Außerdem ist es ein ausgesprochenes Schönheitsvitamin, denn es fördert Haarwuchs und sorgt für die Pigmentierung der Haare.

Pantothensäure wird für den Stoffwechsel von Fetten, Kohlenhydraten und Eiweiß benötigt, außerdem für die Energiegewinnung. Es ist an Entgiftungsreaktionen beteiligt und macht die Schleimhäute widerstandsfähig gegen Infektionen. Wichtig ist Pantothensäure auch für Haut und Haare, denn es reguliert den Stoffwechsel von Hautzellen.

Ein leichtes Defizit können Frauen und Männer entwickeln, die ständig Reduktionsdiäten machen. Denn das B-Vitamin findet sich zwar in fast allen Nahrungsprodukten - meist aber nur in kleinen Mengen. Auch Diabetiker, Darmkranke und Frauen, die die Anti-Baby-Pille einnehmen, müssen ihre Pantothen-Zufuhr im Blick behalten. Einen erhöhten Bedarf haben Leistungssportler und Alkoholabhängige.

Ein in Experimenten herbeigeführter Mangel äußerte sich in Kopfschmerzen, Müdigkeit, Schwäche, Schlaflosigkeit, übelkeit, Durchfall, Erbrechen und Funktionsstörungen des Nervensystems.

Vitamin B6: Wichtig für Nervenhüllen, Eiweiß- und Fettstoffwechsel
Mangel relativ häufig
Vitamin B6 ist für Auf- und Umbauprozesse von Aminosäuren zuständig. Es spielt als Bestandteil vieler Enzymsysteme eine wichtige Rolle für den richtigen Stoffwechsel. Aus den Aminosäuren stellt der Körper Eiweiß zusammen, das er ür Bau und Funktion dringend braucht. Kein Wunder also, dass für ein normales Wachstum Vitamin B6 erforderlich ist. Zudem ist es wichtig für die Herstellung des roten Blutfarbstoffs Hämoglobin sowie für das Immun- und Nervensystem.

So ist Vitamin B6 notwendig für die Bildung des Neurotransmitters Serotonin, auch Glückshormon genannt. Auch das Entstehen von Vitamin B3 (Niacin) treibt es voran. Greift der Körper seine Glykogen-Reserven an, um Energie bereit zu stellen, ist Vitamin B6 ebenfalls mit von der Partie. Glykogen ist die Speicherform der Glucose (Zucker).

Unter dem Oberbegriff Vitamin B6 faßt man drei Verbindungen zusammen: Pyridoxol, Pyridoxal und Pyrodoxamin. Alle diese Varianten des Vitamin B6 wirken gleich.

Vitamin B6 - Mangel fördert Prämenstruelles Syndrom
Eine leichte Unterversorgung kommt häufiger vor. Sie kann sich äußern in ängstlicher Nervosität, Müdigkeit, Niedergeschlagenheit, wunden Mundwinkeln, Hautproblemen und erhöhter Anfälligkeit für Infekte. Auch das Prämenstruelle Syndrom (PMS) bringen Wissenschaftler mit einem Vitamin-B6-Mangel in Verbindung.
Es wird besonders bei Menstruationsbeschwerden oder Beschwerden der Wechseljahre eingesetzt, ist aber auch unerlässlich für Schwangere (übelkeit) oder stillende Frauen und für Frauen, die orale Empfängnisverhütungsmittel verwenden.

Deutlichere Mangelerscheinungen sind eine entzündete Mundschleimhaut, Muskelschwächen, Schlaflosigkeit, Koordinationsstörungen, eine gestörte Funktion des Nervensystems bis hin zu Nervenentzündungen.

Erhöhter Bedarf kann auch genetisch bedingt sein
In der Schwangerschaft ist der Vitamin-B6-Bedarf erhöht. Auch die Einnahme bestimmter Medikamente verlangt nach einem Mehr: Wer Tabletten gegen Epilepsie, Tuberkulose oder hohen Blutdruck einnimmt oder mit einer stark östrogenhaltigen Pille verhütet, sollte seine Vitamin-B6-Versorgung streng im Blick behalten.

Auch zu einer fett- und eiweißreichen Ernährung gehört reichlich Vitamin B6. Manche Menschen haben aus genetischen Gründen einen höheren Vitamin-B6-Bedarf. Da der Vorrat an Vitamin B6 im Körper nicht allzu groß ist, muss die Vitamin-B6-Zufuhr regelmäßig sein.

Mehr als 2.000 Milligramm Vitamin B6 sollten über längere Zeit nicht eingenommen werden. Ab etwa 500 Milligramm pro Tag können über längere Zeit Funktionsstörungen des Nervensystems verursachen.

Vitamin B12: Antioxidans, für Nerven, Fettsäureumbau, Haut und Schleimhäute
Vitamin B12 (Cobalamin) hat neben seiner wichtigen Bedeutung für die Blutbildung eine ebenso wichtige Funktion im Immunstoffwechsel.
Bereits ein geringer Mangel an Vitamin B12 kann zu Befindlichkeitsstörungen, wie allgemeine Schwäche und Müdigkeit, depressive Verstimmungen, Gedächtnisstörungen, Muskelschlaffheit und Bewegungsstörungen führen. Risikogruppen für ein B12-Defizit sind Raucher, Senioren, schwangere Frauen, Vegetarier und Menschen, die an ständigen Durchfällen leiden. Mehr Vitamin B12 wird von Frauen benötigt, die regelmäßig die Anti-Baby-Pille anwenden, da Vitamin B12 verstärkt gebraucht wird, um die Östrogen-Hormone abzubauen.
Schwerwiegend äussert sich ein Vitamin B12 - Mangel im Stoffwechsel des Nervensystems. So kommt es zu Degenerationen des Myelins in zentralen und spinalen Regionen (z.B. wie bei Multipler Sklerose). Klinische Folgen dieser Stoffwechselstörungen sind Parästhesien und Polyneuropathien, jedoch auch Verwirrtheit, Gedächtnisstörungen und Apathien.

Homocystein und Vitamin B12
Homocystein kann bei Vitamin B12 - Unterversorgung nur ungenügend abgebaut werden. Ein erhöhter Homocystein - Spiegel gilt heute als wesentlicher Risikofaktor für Arteriosklerose, Bluthochdruck, Herzinfarkt und Schlaganfall.

Langzeit - Zufuhrmengen von bis zu 10.000 mcg Vitamin B12 täglich sind nach Meinung der europäischen Ernöhrungsbehörden unbedenklich.

Nach Ansicht von Experten können pharmazeutische Medikamente (wie z. B. Metformin) bei Diabetikern einen Vitamin B12-Mangel induzieren.

Folsäure: Für Schwangere extrem wichtig
Gerade Frauen mit Kinderwunsch müssen auf eine gute Versorgung mit Folsäure achten: Dieses Vitamin spielt beim Aufbau von Erbsubstanz, die es in jeder Zelle gibt, eine Rolle und ist somit für die Zellteilung extrem wichtig. Zusammen mit Vitamin B12 sorgt es zudem dafür, dass rote Blutkörperchen im Knochenmark ausreifen.
Die zur Familie der B-Vitamine gehörende Folsäure erfüllt so viele bedeutsame Aufgaben im Körper, dass eine Mangelversorgung, unter der in Deutschland immer noch die Mehrheit aller Frauen leiden, geradezu unverzeihlich ist.
Ein Mangel an Folsäure zieht alle Zellen des Körpers in Mitleidenschaft, die sich schnell teilen und damit erneuern. So entstehen Schleimhautveränderungen im Mund und auch im Magen-Darm-Trakt, wo sie Durchfall hervorrufen. Auch verringert sich durch ein Folsäure-Defizit die Zahl der roten und weißen Blutkörperchen sowie der Blutplättchen. Blässe, körperliche Leistungsschwäche, Vergesslichkeit, Schlafstörungen und Depressionen weisen ebenfalls auf einen Mangel hin.

Frauen mit Kinderwunsch sollten Folsäure-Präparat nehmen
Nach Aussagen von Experten erreichen mehr als 90% aller Bevölkerungsgruppen nicht eine ausreichende Zufuhr mit Folsäure.

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